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Tagblatt der Stadt Zürich – Mode für Hochzeitsgäste

«Man darf der Braut nicht die Show stehlen»

Der Wonnemonat Mai steht vor der Tür. Damit man auch nach der Hochzeit noch ein gutes Verhältnis zum Brautpaar hat, gibt es als Gast einige Regeln zu beachten. Wichtiger Punkt: Weiss ist die Farbe der Braut und damit tabu, auch vorgegebene Dresscodes dürfen nicht ignoriert werden.

Der Mai gilt als Hochzeitsmonat schlechthin. Als Gast freut man sich auf die Party und stellt sich die Frage: Was soll ich anziehen? Hab ich überhaupt was zum Anziehen? Und muss ich mich an den Dresscode halten, wenn da steht: Kommt in der Tracht – oder was ihr daraus macht? «Ja, unbedingt. Dresscodes sind klare Vorgaben, der Gast muss diese respektieren – oder absagen», sagt Hochzeitsplanerin Evelyne Schärer von der Agentur Your Perfect Day. Sie organisiert seit  Jahren Hochzeiten im In- und  Ausland und weiss, wie man sich als Gast passend kleidet.

No-go: Weiss
Die Braut trägt Weiss, sie steht im Mittelpunkt. «Der Tag gehört der Braut, man darf ihr als Gast  auf keinen Fall die Show stehlen oder sie übertrumpfen wollen», sagt Evelyne Schärer.

Dunkler Anzug
Männliche Hochzeitsgäste erscheinen im gut sitzenden, dunklen Anzug, je nach Art der Hochzeit mit Krawatte, «das ist eine Sache des Respekts», sagt Schärer. Besser keine stark glänzenden Anzüge tragen, «und bitte nicht im eigenen Hochzeitsanzug kommen, wie das leider manche Männer machen.» Ihr Tipp für den Bräutigam: «Einen Anstecker tragen, damit man sofort sieht, wer der Bräutigam ist.»

Dresscode Black Tie
Wird bei edlen Einladungen häufig verlangt. «Black Tie ist formell, da gibt es klare Richtlinien, leider wissen viele nicht, was es genau bedeutet», so Evelyne Schärer. Richtig ist: Der Mann kommt im Smoking, die Frau im langen Kleid. Wichtig: Den Smoking trägt man erst nach Sonnenuntergang und nicht schon bei der Zeremonie um 15 Uhr. Frauen können hingegen auch tagsüber im langen Kleid erscheinen, besser: sich vor der Feier am Abend umziehen, vor Ort im
Hotel oder zu Hause.

Come as you are
Komm wie du bist: Wenn das auf der Einladung steht, darf man als Gast davon ausgehen, dass das Fest casual werden wird, das Brautpaar also in kleidertechnischer Hinsicht keine Ansprüche an die Gäste stellt. «Wer jedoch denkt, es den Gästen damit einfach zu machen, irrt sich, denn man macht es ihnen erst recht schwer, weil man gar keine Vorgaben hat.» Immer auf der sicheren Seite ist man mit einem Kleid, einem eleganten Jumpsuit und einem klassischen Anzug.

Tabufaktor Sexyness
«Sexy Kleider haben an einer Hochzeit nichts verloren», sagt Evelyne Schärer. Figurbetont ja, aber stilvoll. Ausgeschnittene Kleider sind erlaubt, in der Kirche sollten Frauen aber eine Stola oder einen Pashmina-Schal dabeihaben. Auch Schmuck darf man tragen. Schärer: «Man soll sich hübsch machen, dazu gehört eine schöne Frisur und ein schönes Makeup, aber eine Hochzeit ist kein Schönheitswettbewerb.»

Farben
Pastelltöne sind beliebt, sie sollten aber nicht zu hell sein, auch kräftige Farben eignen sich gut. Auf Schwarz sollte man besser verzichten. «Das kleine Schwarze passt zu jedem Anlass, eine Hochzeit jedoch ist der einzige Ort, wo man es nicht tragen sollte», sagt Schärer. Die Einladungskarte ist die Visitenkarte des Brautpaars, die Farbe der Karte gibt den Rahmen vor fürs Fest, auch erkennt man an der Art der Einladung, wie die Hochzeit werden wird, ob hippig, romantisch oder glamourös.

VON GINGER HEBEL

 

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